Regionalliga: RasenBallsport Leipzig vs. Torgelower SV Greif 5:0

Seit nunmehr 3 Saisons gehe ich zu den Heimspiele (und teilweise auch zu den Auswärtsspielen) von RasenBallsport Leipzig. Heute soll es meinen ersten Bericht diesbezüglich geben. Zukünftig plane ich, zu jedem besuchten Spiel meinen Senf dazuzugeben.

Aber starten wir mit dem Heimspiel gegen den Torgelower SV Greif.
Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt. 90 Minuten Einbahnstraßenfußball Richtung Torgelower Tor garniert mit 2-3 hochkarätigen, torgelower Chancen, die das Spiel in die falsche Richtung hätten kippen lassen können. Das man nicht bereits in Halbzeit 1 einem Rückstand hinterherlaufen musste hat man Fabio Coltorti zu verdanken, der sämtliche Gästechancen in gewohnt cooler Manier entschärfte und sogar einen Einwurf selbst ausführte. Das war ganz großes Kino und wurde mit heftigem Applaus bedacht.

Der relativ einfache Matchplan der Gäste (möglichst lange ein 0:0 halten und vorne auf einen Glückstreffer hoffen) ging zumindest bis zur 42 Minute auf. Dann traf Dominik Kaiser zum völlig verdienten 1:0 und das Spiel bog in die richtige Richtung ab. Als dann Daniel Frahn kurz vor der Halbzeitpause den 2ten Treffer nachlegte war das Spiel im Grunde entschieden. Spätestens nach dem 3:0, durch Bastian Schulz kurz nach Wiederanpfiff, fielen die Gäste auseinander und es wurde ein munteres Trainingsspiel ohne große Gegenwehr. Kurz nach seiner Einwechslung besorgte Carsten Kamlott das 4te Tor. Ab diesem Zeitpunkt hoffte ich auf mein getipptes Ergebnis von 6:0. Leider reichte es am Ende nur noch zum 5:0 durch Clemens Fandrich. Das lag vor allem daran, dass die Manschaft ab Minute 80 das Tempo aus der Partie nahm. Hätte man so weiter gespielt, wären sicherlich noch mehr Treffer gefallen.

Aus Torgelower Sicht kann man sagen, dass man bis zum ersten Gegentreffer relativ gut gestanden hat und auch selbst einige Chancen hatte. Warum man aktuell deutlicher Letzer ist kann man sich nach diesem Spiel denken. Wer seine Chancen nicht macht und dann so auftritt wie in Halbzeit 2, bekommt gegen jeden Gegner Probleme. Ob sich der Trainerwechsel ausgezahlt hat kann man sicherlich erst in der nächsten Saison beurteilen. Diese wird dann allerdings in der Oberliga-Nord stattfinden.

Für die RasenBaller heißt es jetzt regenerieren und dann Vollgas in Neugersdorf geben.

Taktisch fand ich aus RasenBaller-Sicht folgende Dinge interessant:

  • Das Zurückfallenlassen von Kaiser und Fandrich zwischen Innenverteidiger und Außenverteidiger führt zu einem besseren Spielaufbau und sorgt dafür, dass die Außenverteidiger höher schieben können um die benötigte Breite im Spiel geben zu können.
  • Das fluide Mittelfeld erschwert dem Gegner den Zugriff auf das Zentrum
  • Insgesamt ist man bei der Spielanlage wesentlich variabler als in den Jahren davor. Vor allem nach der Auswechslung von Frahn wurde öfter mit kurzen Flachpässen gearbeitet. Stefan Kutsche war ab diesem Zeitpunkt aus meiner Sicht kaum mehr im Spiel.
  • Die Innenverteidiger sind angehalten vertikale Pässe zu spielen. Das elendige Quergeschiebe aus der Oralszeit fällt damit weg :-).
  • Leider wird mit dem Abschluss häufig ziemlich lange gewartet. Manchmal ist ein schnellerer Abschluss sicherliche besser als ein nochmaliger Querpass.

Zum Abschluss möchte ich noch meine Kritik am Halbzeitprogramm los werden.
Warum um alles in der Welt schafft man es hier nicht die Nachwuchsergebnisse zu nennen. Auch die F1 Ergebnisse wurden nicht durchgegeben, was ich allerdings noch verstehen kann (sind schließlich beim Fußball). Warum allerdings nichts zum Nachwuchs kam erschließt sich mir nicht.
Dafür gab es Statistiken. Also liebe Kollegen, ich habe zwar gute Augen, aber aus dem B-Block ist es ziemlich schwierig alles auf der Videoleinwand zu erkennen. Ganz schlimm wird das Ganze dann bei den Auswechsleungen. Warum nutzt man hier nicht die gesamte Größe der Anzeigetafel?
Alles in allem muss das auf jeden Fall besser werden.

P.S. Besonders nervig finde ich auch dieses elendige „Kämpfen und siegen“, wenn die eigenen Mannschaft gerade versucht den Gegner spielerisch in Schwierigkeiten zu bringen.

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Tore: 1:0 Kaiser (42.), 2:0 Frahn (45.), 3:0 Schulz (47.), 4:0 Kammlott (66.), 5:0 Fandrich (71.)

Aufstellung: Coltorti – Müller, Hoheneder, Ernst, Judt – Fandrich, Kaiser (77. Heidinger), Schulz (64. Röttger) – Rockenbach – Kutschke, Frahn (64. Kammlott)

Zuschauer: 4698
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